- Die vier großen Einflussfaktoren – verständlich erklärt
- Produkthabits ändern die Haut – und den Duft
- Was bedeutet das für Öl vs. EDP, Sillage & Haltbarkeit?
- 6 konkrete Schritte, damit dein Duft „zu dir“ passt
- Mini-Ratgeber nach Hauttyp
- FAQ
Chemie trifft Biologie: deine Haut schreibt beim Duft mit
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1) Die vier großen Einflussfaktoren – verständlich erklärt
1) Hautfeuchte (Wasser)
Hydrierte Haut hält nahen Duft besser (Öl,
schwere Moleküle), weil die Oberfläche „ruhiger“ verdunstet. Trockene Haut
wirkt oft flüchtiger, der Duft „kippt“ schneller in die Luft.
(Dermatologische Praxis & Konsens; aktuelle Übersichten nennen Hydration als
wesentlichen Faktor.) (ijnrd.org)
2) Lipide/Sebum (Öl)
Sebum ist Nährboden für Mikroben und verändert
die Verteilung von Duftstoffen an der Oberfläche. Je nach
Sebum-Muster kann die Basis länger haften, während frische Noten schneller
verschwinden – oder umgekehrt. (Cell)
3) pH & Mikrobiom
Das Arten-/Enzym-Profil deiner Hautflora spaltet
Vorstufen zu riechbaren Molekülen (klassisch in Achseln, aber
auch an Armen/Hals). pH und Produktgewohnheiten verschieben diese Flora – und
damit die Duftentwicklung. (PMC)
4) Temperatur & Durchblutung
Je wärmer, desto höher die
Verdunstung und VOC-Emission – Projektion/Sillage steigen
kurzfristig, die Dauer kann sinken. (Volatilitäts-Forschung über diverse
Substrate zeigt: Temp. ↑ → Emission ↑.) (PMC)
2) Produkthabits ändern die Haut – und den Duft
- Antitranspirant/Deo verändern die Achsel-Mikrobiota spürbar
(andere Bakterienprofile, teils höhere Diversität bei
Antitranspirant-Gewohnheit). Ergebnis: andere Körpergeruchs-Signaturen,
die Parfum überlagern können. (PMC)
- Pflege &
Okklusion (reichhaltige
Lotionen, Okklusiva) bremsen Verdunstung → ruhigere, nähere Duftwirkung;
leichte Fluids lassen Kopfnoten schneller fliegen. (Mechanistischer
Schluss aus Verdunstungs-/Emissionsprinzipien.) (Wiley Online Library)
3) Was bedeutet das für Öl vs. EDP, Sillage & Haltbarkeit?
|
Ziel |
Haut-Hebel |
Trägerwahl |
Praxis |
|
Mehr Halt
nah an dir |
Hydration ↑,
Sebum ausbalancieren |
Öl |
Nach der
Dusche Öl an Puls/Brustbein; leichte, unbeduftete Pflege
darunter. |
|
Etwas mehr
Präsenz beim Eintreten |
Wärme/Bewegung
↑ |
EDP(Headspace) |
1 Luftspray außerhalb → hindurchgehen; nichtauf
Stoff. |
|
Stabile
Signatur trotz Sommerhitze |
Temp-Spitzen
reduzieren |
Öl (Anker) + EDP micro |
Öl 20 Min.
vorher; an der Tür ein EDP-Spray; kurz lüften. (PMC) |
Headspace-Regel: Sillage ja, Wolke nein – Sprays außerhalb einsetzen,
da Indoor-VOCs oft 2–10× höher sind. (Petite Histoire)
4) 6 konkrete Schritte, damit dein Duft „zu dir“ passt
- Hydriere schlau
Unbeduftete Lotion/Creme vor dem Duft → gleichmäßigere Verdunstung, bessere Nah-Haltbarkeit. (Hydration/Langlebigkeit: Übersicht). (ijnrd.org) - Setze einen
Haut-Anker (Öl)
1 Tropfen Öl an Puls/Brustbein; danach bei Bedarf ein EDP-Headspace-Spray vor dem Eintritt. - Arbeite mit
Temperatur, nicht dagegen
Sommer: weniger Spray, mehr Öl; Winter: EDP micro als „Tür-Geste“ ist ok. (Temp→Emission). (PMC) - Mikrobiom nicht
„überoptimieren“
Deos/Antitranspirants sind ok – aber Overuse und aggressives „Überparfümieren“ kann das Mikrobiom stärker schwanken lassen (andere Geruchsausprägungen). (PMC) - Testzonen
vergleichen
Innenseite Unterarm vs. Brustbein: andere Sebum/Feuchte → oft andere Entwicklung. Notiere 0/2/4/8-h-Eindrücke (G2-Protokoll). (Wiley Online Library) - Patch-Test, wenn
Haut sensibel
Dermatologische Quellen empfehlen epikutane Tests zur Abklärung von Kontaktdermatitiden; bei Heimanwendung: winzige Menge an unauffälliger Stelle, 48–96 h beobachten. (Überblick & Patientenleitfaden). (PMC)
5) Mini-Ratgeber nach Hauttyp
- Trockene Haut → Hydration + Öl. Danach
ggf. ein EDP-Headspace-Spray draußen.
- Ölige Haut → leichte Pflege; Öl sparsam
(Puls), EDP wirklich micro, sonst kippt es in Wolke.
- Empfindliche Haut → Öl nur punktuell,
bevorzugt unbeduftete Basis darunter; Patch-Test erwägen.
(Cleveland Clinic)
- Warme Haut /
sportlicher Tag → Öl-Anker, EDP erst vor dem
Eintreten; Lüften nach Sprays (IAQ). (Petite Histoire)
6) FAQ
Warum riecht derselbe Duft morgens anders als abends?
Temperatur, Hydration, ggf. hormonelle Schwankungen verändern
pH/Lipide & Durchblutung → andere Verdunstung/Bindung. (Prinzipien + neue
In-vivo-Daten zur Verdampfungsrate auf Haut). (Wiley Online Library)
Kann mein Deo das Parfum „verfälschen“?
Ja, Antitranspirant/Deo shiften die Mikrobiota und damit
die Geruchsbasis – der Duft wirkt dann anders. (PMC)
Hilft „auf Kleidung sprühen“?
Es hält oft länger, riskiert aber Flecken/Geruchsakkumulation (v.
a. Seide/Wolle/Tech). Sicherer: Headspace(Luftspray) + Öl
auf Haut. (Details in F14/F15.)
Sind „lineare“ Düfte weniger betroffen?
Linear riecht konstanter, aber die Intensität/Projektion hängt trotzdem von
Feuchte, Lipiden, Temp & Mikrobiom ab (G1/G2). (Wiley Online Library)
Auch interessant
Duftpyramide vs. Akkorde
Layering-Leitfaden
Anwendungstechniken (Öl vs. EDP)
Ausgewählte Fachquellen
- Microbiota &
Malodor – Review: Mehrzahl
geruchsaktiver Verbindungen ist bakteriellen Ursprungs;
Management & Ätiologie. (PMC)
- Human Skin
Microbiome – Überblick: Einfluss
interner/externer Faktoren auf Hautflora & Hautzustand. (PMC)
- In-vivo-Studie
(2025): Haut-Eigenschaften
beeinflussen Verdunstungsraten von Duftmolekülen. (Wiley Online Library)
- Sebaceous origins
of human odor (2025) & Sebum-Sampling
(2023): Rolle des Sebums für Geruch & Metabolom. (Cell)
- Antiperspirant/Deo
↔ Mikrobiota: Gewohnheits- und
Experiment-Daten. (PMC)
- Temperatur ↔
VOC-Emission: Temperatur hebt
Diffusionskoeffizient/Emission; mehr Headspace. (PMC)
- Patch-Test (Review + Patientenleitfaden): Vorgehen
& Indikation bei Duftstoff-Kontaktdermatitis. (PMC)
- IFRA Fragrance
Ingredient Glossary: gemeinsame
Deskriptor-Sprache. (IFRA)