1) Warum „16“? – die Zahl hinter vielen
Ifá-Systemen
In vielen Darstellungen steht 16 als
strukturierende Zahl (Grundmuster), aus denen 256 Kombinationen/Wege
abgeleitet werden. In der Cowrie-Shell-Divination (Merindilogun) werden 16
Kaurimuscheln geworfen; die Anzahl „offener Münder“ (nach
oben) ordnet den Wurf einem Odu (Text-/Bedeutungskorpus) zu. (Wikipedia)
Merke:Odu sind nicht „Schicksals-Boxen“,
sondern Erzähl- und Lernräume. Sie öffnen Perspektiven, keine
starren Befehle. (Grundlagen: Oxford Reference; Ifá/Orunmila). (Oxford Reference)
2) Merindilogun in 60 Sekunden
Instrument: 16 Kauris (teilweise so
präpariert, dass eine „helle“/„dunkle“ Seite unterscheidbar ist).
Wurf: Anzahl der „sprechenden Münder“ (oben)
definiert das Odu-Muster.
Lesung: Die/der Geweihte (Babaláwo/Iyáláwo) rezitiert/deutet
Verse, Sprichwörter, Fälle – und überträgt sie auf die Situation.
Ziel: Orientierung, keine Abnahme
von Verantwortung.(Anschauliche Kurzerklärungen: Wikipedia-Artikel zu Cowrie-shell
divination; Glossare/Einführungen.) (Wikipedia)
Begriffe zu Rollen: Babaláwo/Iyáláwo (divination
specialists) – schnelle Übersicht in Wikipedia. (Wikipedia)
3) Ifá, Orunmila & Odu – der
„Textkörper“ hinter dem Wurf
Ifá bezeichnet
das System und den Korpus (Verse,
Erzählungen, Sprichwörter), Orunmila ist der Orisha der Weisheit/Divination.
Der Korpus wird in Odu organisiert; jeder Odu bündelt Leitlinien,
Narrative, Bilder. (Knappe Überblicke: Oxford Reference; Wikipedia
„Ifá“.) (Oxford
Reference)
4) Numerologie – hilfreich, solange sie
nicht starr wird
Zahlen (z. B. 5 bei Oshun, 2/4 in
manchen Shango-Kontexten) markieren Qualitäten, Feste oder
Gaben. Sie sind Hinweise, keine Dogmen. Regionen/Haustraditionen variieren
– respektiere lokale Lesarten (siehe UNESCO-Ethikprinzipien zur
Darstellung immateriellen Kulturerbes). (Wikipedia)
5) Beispiel-„Wege“ (Odu) – was damit
gemeint ist
Ein Odu kann Gleichgewicht, Vorbereitung, Mut, Maß ansprechen;
ein anderer Geduld, Klarheit, Kooperation. Die Lesung
entsteht im Gespräch mit Kontext (Person, Zeit, Ort). (Visuelles
Beispiel eines Merindilogun-Odu aus Bahia: Wikimedia Commons.) (Wikimedia Commons)
6) Praxis – 3 sanfte Wege, Zahlen sinnvoll
zu nutzen (ohne Orakel zu „spielen“)
Grundsatz:Achtung
vor Herkunft und Fachleuten. Für echte Divination → Community
/ Fachpersonaufsuchen.
Zahl = Erinnerung
Wähle eine Zahl als Tages-Anker (z. B. 3 Atemzüge, 5
Dankbarkeiten).
– Duft: Öl (Nähe/Anker) 1 Tropfen → Puls
· „Heute handle ich in Maß & Klarheit.“
Muster = Fokus
Ordne deinem Tag ein Muster zu (z. B. Öffnen → Tun →
Reflektieren).
– Duft: EDP als Tür-Geste (1 Luftsprayaußerhalb,
hindurchgehen; danach kurz lüften).
Odu als Metapher
Lies Odu-Themen als Metaphern (Geduld, Maß, Mut).
Notiere einen Satz für die Woche.
– Duft: Öl morgens (Anker), EDP
abends (Außenmoment) – minimal.
(IAQ-Hinweis: Indoor-VOCs oft höher; deshalb Sprays außerhalb + lüften –
siehe EPA/ASHRAE in G-Artikeln.)
7) FAQ
Kann ich Merindilogun „zu Hause“ einfach werfen?
Bitte nicht „spielen“. Respektiere Kontext,
Ausbildung, Community. Nutze Zahlen symbolisch (Atem,
Schritte, Notizen). Für Orakel → Fachperson.
Sind Zahlen „universell“?
Nein. Bedeutungen variieren nach Region/Haustradition.
Wikipedia/Britannica geben Überblicke, aber lokale
Lehrer*innen sind maßgeblich. (Oxford Reference)
Ist das kompatibel mit einem modernen Alltag?
Ja: Nutze Zahlen als Mini-Rituale (Atmung, Dosis,
Timing). Öl = Nähe, EDP = Headspace – sparsam und rücksichtsvoll.