Candomblé in 7 Minuten: Geschichte verstehen, Respekt leben
1. Herkunft: Von Yorùbá-Land nach Bahia 2. Wer sind die Orishás?
3. Wie wird praktiziert? Terreiro, Musik, Trance 4. Werte statt Dogma: ìwà pẹ̀lẹ́ (guter Charakter) 5. Geschichte im Wandel: Verfolgung, Anerkennung, Museen 6. Respektvolle Sprache & Darstellung (unser Selbstverständnis) 7. Wie du Candomblé-Inspiration achtsam in den Alltag holst 8. FAQ
Candomblé entstand im kolonialen Brasilien aus den religiösen
Traditionen versklavter Afrikaner*innen – u. a. der Yoruba.
In Bahia (Nordostbrasilien) wurde Candomblé zu einem
kulturellen Zentrum; Musik, Tanz und Feste prägen bis heute das Stadtleben. (Encyclopedia Britannica) Kontext Yorùbá: Orishás bilden ein Pantheon in der
traditionellen Yoruba-Religion; viele Aspekte leben in der Diaspora fort
(Candomblé/Brasilien, Santería/Kuba). (Encyclopedia Britannica)
2) Wer sind die Orishás?
Orishás (auch orixás)
sind Gottheiten/verehrte Kräfte mit menschlichen Zügen und
Naturbezügen (Flüsse, Stürme, Feuer, Gerechtigkeit…). Beispiele:
Shango – Donner/Blitz, Ordnung/Gerechtigkeit. (Encyclopedia Britannica) Definition & Überblick findest du in fundierten Nachschlagewerken
(Britannica, Oxford Reference). (Encyclopedia Britannica)
3) Wie wird praktiziert? Terreiro, Musik,
Trance
Ein Terreiro ist ein Haus/Tempel der
Gemeinschaft. Rituale verbinden Gesang, Trommeln, Tanz; Gläubige
können in Trance/„Besitz“ durch eine Orishá-Kraft
sprechen/handeln. (Vergleichbare Phänomene beschreibt auch die
Santería-Forschung.) (Encyclopedia Britannica)
Divination/Orakel: In Yoruba-Kontexten ist Ifá (Orunmila)
ein hochkomplexes Wahrsage- und Weisheitssystem; in Brasilien wird u. a.
mit Merindilogun (16 Kaurimuscheln) gearbeitet. (oxfordreference.com)
Neben Ritualen betonen viele Yoruba-bezogene Traditionen den guten
Charakter (ìwà pẹ̀lẹ́) – Integrität, Respekt, Fürsorge. Das
prägt Alltagsentscheidungen und steht über „Wunderglauben“.
(Philosophische/Enzyklopädische Überblicke.) (Oxford Research Encyclopedia)
5) Geschichte im Wandel: Verfolgung,
Anerkennung, Museen
Candomblé war zeitweise stigmatisiert; im 20. Jh.
wandelte sich die Wahrnehmung – von kriminalisiert zu einem anerkannten,
erforschten Kulturerbe. Museen und Forschungseinrichtungen (z. B. Museu
Afro Brasil) dokumentieren Objekte, Musik und Kontexte; aktuelle Debatten
reichen bis zur Repatriierung afrobrasilianischer Kunst. (SAGE Journals)
6) Respektvolle Sprache & Darstellung
(unser Selbstverständnis)
Wir folgen den UNESCO-Prinzipien: immaterielles
Kulturerbe wertschätzen, Communities sichtbar machen, keine
klischeehafte Aneignung. In Content & Produkttexten benennen wir Ursprünge,
vermeiden Dogmen und laden zu achtsamer Anwendung ein.
(ich.unesco.org)
7) Wie du Candomblé-Inspiration achtsam in
den Alltag holst
Ist Candomblé „dasselbe“ wie Santería?
Nein. Beide haben Yoruba-Wurzeln und teilen Elemente (Orishás,
Trance, Musik), sind aber eigenständige Traditionen (Santería
entstand in Kuba). (Encyclopedia Britannica)
Muss ich „glauben“, um mit Orishá-Archetypen zu arbeiten?
Nein. Du kannst Archetypen als Rahmen für
Achtsamkeit und Routinen lesen – respektvoll gegenüber Ursprungsgemeinschaften
(UNESCO-Ethikprinzipien). (ich.unesco.org)
Wo kann ich seriös weiterlesen?
Britannica-Einführungen zu Orishás, Oshun, Shango;
Oxford-Artikel zu Orisha/Ifá; Museums-/Forschungsbeiträge
zu Candomblé. (Encyclopedia Britannica)
UNESCO – Konvention & Ethikprinzipien zum
immateriellen Kulturerbe (Respekt, Repräsentation). (ich.unesco.org)
Museen &
Forschung – Museu
Afro Brasil (Kontext), wissenschaftliche Artikel zum Wandel von
Candomblé (von Verfolgung zu Anerkennung) und aktuelle Repatriations-Debatten.
(Direct)