Aromachologie untersucht
unter kontrollierten Bedingungen die psychologischen Effekte von
Gerüchen auf Gefühl, Verhalten, Kognition – unabhängig davon,
ob die Moleküle natürlich oder synthetisch sind; historisch
geprägt und definiert durch das Sense of Smell Institute/The Fragrance
Foundation. MDPI
Aromatherapie nutzt ätherische
Öle als komplementären Ansatz (Inhalation/Topik)
zur Linderung von Symptomen wie
Angst/Schlafproblemen/Übelkeit; definitorische und evidenz-basierte Übersichten
liefert u. a. das NCCIH und der NCI PDQ. NCCIH+1
Kernunterschied: Aromachologie = warum & wie Geruch psychologisch wirkt;
Aromatherapie = was bestimmte Ölebei physiologischen/begleitenden Zielen
leisten (klinische Kontexte). MDPI
2) Woher die Wirkung kommt: Gehirn,
Bedeutung & Kontext
Geruchsbahnen projizieren schnell in Amygdala/Hippocampus und orbitofrontalen
Kortex – Zentren für Emotion, Erinnerung, Bewertung; das
erklärt die sofortige Stimmungsfärbung. PubMed
Zudem moduliert Kognition/Label die Wahrnehmung messbar:
derselbe Geruch wirkt je nach Benennung („Cheddar“ vs. „Körpergeruch“) subjektiv
anders; fMRT zeigt Unterschiede in ACC/medialem OFC. ScienceDirect+2PubMed+2
Konsequenz: In
der Aromachologie sind Ritual, Erwartung,
Kontextlernen echte Wirkhebel (Duft + Atem + Geste +
Wiederholung).
3) Was sagt die Evidenz? (kurzer
Überblick)
Aromatherapie
(klinisch/komplementär): Evidence
Maps & Reviews berichten gemischte Resultate –
positive Signale bei Stimmung/Angst/Schlaf, daneben Nullbefunde;
Outcome oft Setting- & personenabhängig. PubMed+3NCBI+3National
Cancer Institute+3
Aromachologie
(psychologisch): Solide
Beleglage, dass Geruch Emotion/Kognition beeinflusst;
die Stärke/Valenz hängt von Kontext/Label und Lernerfahrung ab. ScienceDirect
Fazit: Praxiswirksam
ist die Kombination aus geeigneter Note/Öl + Ritual/Erwartungsmanagement.
Ziel
Aromachologie
(Psychologie/Ritual)
Aromatherapie (Öl/Physiologie)
Kombi-Empfehlung
Akuter Stress
90-Sek-Reset (Atem 4-4-8, EDP-Aura/Öl-Puls)
Grün/Harzprofile (z. B. Lavendel/Basilikum-Anmut)
Erst Atem + Ritual, dann sanfte Note
Schlaf
Abendanker (gleiches Timing + Satz)
Lavendel mit guter Evidenz in RCTs/Meta
30–60 Min vor Bett Öl, am Schwellenmoment EDP NCCIH+1
Fokus/Lernen
Start-Cue (Box-Breath, Agenda-Satz)
Hinweise für Rosmarin/1,8-Cineol, Pfefferminze (Alertness)
IFRA-Standards regeln die sichere Verwendung von
Duftstoffen in Endprodukten (aktuell 51. Amendment). Orientierung für
Konsument:innen: Vorgaben einhalten, nicht
„hochdosieren“. IFRA+1
Klinische
Vorsicht (Aromatherapie): Ätherische
Öle können kontaktallergen, phototoxisch oder reizend sein
– verdünnen, testen, Dosierung beachten. PMC
Raumhygiene: Nach Raum-Sprays kurz lüften (VOC-Peaks
senken). IFRA
Kurzcheck: Patch-Test
(Innenarm 24–48 h), Augen/Schleimhäute meiden; Kinder/Schwangerschaft/Haustiere
→ besonders behutsam, eher raumbezogen.
7) FAQ
Ist Aromachologie „Placebo“?
Nein: Es gibt direkte neuroanatomische Pfade (Olfaktorik →
Amygdala/OFC) und robuste Befunde, dass Label/Kognition Geruch neural modulieren
(ACC/OFC). PubMed+1
Ist Aromatherapie „medizinisch bewiesen“?
Die Befunde sind gemischt: teils positive Effekte (z. B.
Schlaf/Angst), teils Nullresultate – abhängig von Setting, Öl, Dosis. Komplementär nutzen,
Sicherheit beachten. NCBI+1
Kann ich synthetische Düfte in der Aromachologie verwenden?
Ja. Es geht um Wirkung auf Psyche/Verhalten, nicht um die Herkunft
des Moleküls. (Definition/Herleitung über SSI/Fragrance Foundation.) MDPI
Wie kombiniere ich beides im Alltag?
Wähle 1 Ziel, setze Ritual (Atem/Geste/Satz) und
nutze eine passende Note/Öl – 14 Tage konsequent;
dann feinjustieren.